• Sie hat mich entdeckt!

    Der Abschied von meiner wolkigen Familie fiel mir dann doch etwas schwerer als gedacht, doch ich habe ihnen versprochen zu schreiben, wie es mir geht, was ich so mache, wo ich landen werde und da habe ich wirklich viel zu erzählen.

    Ganz feierlich wurde ich dann eines Tages in einem geräumigen Klassenzimmer über der Tafel auf einen großen Bildschirm gesetzt. Ich weiß ja, man denkt Wolken haben keine Höhenangst, aber ich bin ganz ehrlich, ein bisschen musste ich mich an diese neue Höhe gewöhnen, weil ich ja mein ganzes vorheriges Leben in einer braunen Kiste am Boden in einer großen dunklen Lagerhalle verbracht habe. Dieser neue Platz jedoch ist wunderbar, sehr sonnig und mit einem schönen Ausblick. – Genauso wie ich es mir immer gewünscht habe.

    So, und da sitze ich nun, und so viele Schülerinnen und Schüler sehen mich neugierig an. Es sind richtig viele, ich glaube ungefähr 30 an der Zahl. Ich hoffe, ich merke mir schnell alle Namen. Und jetzt passiert was. Etwas Lautes hat geschallt.

    Aha ok, es hat zur Stunde geläutet und sofort kommt eine Person in den Raum. Ob das die Lehrerin ist? Ist die denn überhaupt schon alt genug? Offensichtlich ist sie die Lehrerin, da plötzlich alle Schülerinnen und Schüler leiser werden und aufstehen. Aber diese Lehrerin scheint ganz vertieft in ihren Gedanken zu sein und sieht mich überhaupt nicht, obwohl ich hier so prachtvoll sitze. Eine Frechheit ist das. Schau doch endlich rauf!

    Sie hat mich immer noch nicht gesehen. Jetzt setzen sich alle Schüler:innen wieder auf den Platz und schauen zu mir hinauf. Die Lehrerin fragt, was denn los sei und warum alle so gebannt zum Bildschirm starren. Die Schüler:innen sagen nichts und starren weiter. Langsam dreht sie sich von ihrem Lehrersessel um und … ja endlich, sie sieht mich! Stolz und schön trohne ich hier oben und genieße diese große Aufmerksamkeit.

    Die Lehrerin scheint sehr entzückt und unglaublich freudenüberströmt zu sein. Ich danke ganz herzlich doch dann merke ich, dass sie sich wieder zu den Schüler:innen gedreht hat und sich immer und immer wieder bei ihnen bedankt für diese Geste mit mir als Wolki.
    Ich hoffe, sie interessiert sich jetzt wieder für mich, doch sie ist ganz emotional geworden und spricht etwas von Wolki 2. Also keine Ahnung wer Wolki 2 sein soll, aber ganz sicher ist: Sollte es irgendeine Reihenfolge geben, dann ist ja wohl sonnenklar, dass ich Wolki 1 bin, alleine schon weil ich hier oben sitze und als Nummer 1 muss man ja den Überblick haben – Nicht wahr?

  • Wolkis Abenteuer beginnt!

    Hallo, huhu hier oben. Ja genau, ich sitze hier oben auf dem großen Bildschirm. Wie ich hier wohl hinaufgekommen bin? Naja, das ist schnell erklärt. Jemand hat mich hier abgesetzt und sich gedacht, dass hier ein guter Platz für mich ist. Damit hatte diese Person absolut recht. Ich habe hier oben auf jeden Fall einen richtig guten Überblick und freue mich sehr, endlich meine ganzen Erlebnisse zu teilen.  
    Aber warum bin ich überhaupt hier?

    Am besten ich schreibe meine Geschichte von Beginn. Eine richtig gute Erzählung startet immer mit: Es war einmal. Ob ich auch so loschreiben darf, auch wenn ich kein typisches Märchen bin? Wobei genauer betrachtet erzählt meine Geschichte eine ganz besondere Beziehung. So etwas erleben zu dürfen ist nicht nur einzigartig, sondern vielleicht sogar märchenhaft.

    Es war einmal eine kleine wunderschöne Wolke die ein großes Abenteuer erleben wollte. Auf Amazon wurden viele Wolken meiner Gattung vorgestellt, aber nur ich habe diese einzigartige reinweiße und wolkig liebe Art mit rosa Bäckchen, da muss man mich einfach haben wollen. Wie viel ich gekostet habe weiß ich gar nicht, aber es muss etwas zwischen 0 € und „für eine Klasse leistbar sein“ gekostet haben.